Die erziehungs-wissenschaftliche und psychologische Branche

Die erziehungswissenschaftliche und psychologische Branche

Die Fachwissenschaft Psychologie und Pädagogik ist ein Studium, dass sich mit erziehungswissenschaftlichen sowie psychologischen Inhalten befasst. Die Erziehungswissenschaft untersucht verschiedene Aspekte von Erziehung, Bildung und Sozialisation unter verschiedenen Bedingungen und interpretiert pädagogische Handlungen. Zudem stehen im Fokus wie sich Kinder und Menschen sich entwickeln und lernen. Die Psychologie ist die Wissenschaft, die das Innenleben und Verhalten des Menschen untersucht und analysiert. Im Gegensatz zur geläufigen Vorstellung ist die Psychologie nicht die Lehre der «Menschenkenntnis» und hat nichts mit Intuition zu tun.


Die psychologische Branche

Die Psychologie heute

Die moderne Psychologie ist eine Sozialwissenschaft mit methodischen Bezügen zu den Naturwissenschaften. Das heisst, dass empirische Forschung und Methodik im Vordergrund stehen, und deshalb die Schweizer Hochschulen auch einen Bachelor- bzw. Masterabschluss «of Science» und nicht «of Arts» ausführen.

Das Studium der Psychologie wird sehr abwechslungsreich sein und Fächer wie Englisch und Statistik beinhalten. Zusätzlich wird erwartet, dass der/die Studierende wissenschaftliches Interesse, systematisches Denken, und Urteilsvermögen hat. Wie auch in anderen Studiengängen ist es essenziell Offenheit, Neugier und eine Reflektionsfähigkeit zu haben.

Die Psychologie der Zukunft


Diese Tabelle zeigt die Tätigkeitsfelder der Psychologen und Psychologinnen auf. Dabei werden drei Berufsrichtungen erkannt:

  • Therapie
  • Beratung, Diagnostik, Konzeption
  • Forschung, Entwicklung, Lehre

Alle drei Richtungen sind und werden auch in der Zukunft sehr gefragt sein, sie werden aber auch grosse Veränderungen durchgehen. Zum Beispiel könnte die Beratung oder sogar die Therapie virtuell stattfinden. Da eine online Beratung nicht nur effizienter, sondern auch preisgünstiger sein kann, soll es immer bevorzugt werden. Die Forschung hat letztens ein neues Teilgebiet die «Digital Psychology» entdeckt, was den Einfluss der sozialen Medien auf unsere Psychen erforscht. Die Fachbezeichnung für diese spezialisierten Psychologen ist «Cyber Psychologists» und wird zukünftig eine grosse Nachfrage geniessen. Der Beruf der Mensch- Maschine-Interaktion könnte sehr spannend sein und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Grundsätzlich geht es darum, zu studieren wie Menschen mit automatisierten Systemen interagieren und kommunizieren.


Das erhoffte Berufsziel wird oft mit einem Masterabschluss in der Psychologie noch nicht erlangt. In der Arbeitswelt werden berufsqualifizierende Fachtitel, vorteilhaft noch mit zusätzlicher Berufserfahrung, verlangt. Deshalb ist es sehr wichtig, eine Spezialisierung zu absolvieren. Ausserdem werden Statistik- und Computerkenntnisse an Wichtigkeit zunehmen. Die methodische und empirische Psychologieseite ist sehr essenziell und wird immer digitalisierter.  

 

Take Home Message


Die Psychologie ist eine Sozialwissenschaft, die sich sehr mit Statistiken und empirischen Forschungen auseinandersetzt. Egal ob digitale Beratung oder psychologische Forschung, die Digitalisierung wird einen grossen Einfluss spielen, und die ganze Branche verändern. Obwohl die intime Beratung zwischen einem Therapeuten und dem Klienten nicht verschwinden wird, wird er ein wenig leiden.


Die erziehungswissenschaftliche Branche

Die Pädagogik heute


Die Begriffe Pädagogik und Erziehungswissenschaft sind Synonyme, nur wird Pädagogik eher für die Erziehungspraxis verwendet. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass mit Pädagogik nicht die praktische Lehrerbildung gemeint wird. Die Erziehungswissenschaft lässt sich in vier Fachrichtungen unterteilen:

  • Die allgemeine und historische Pädagogik analysiert Erziehung und Bildung und hat aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen im Blick.
  • Die pädagogische Psychologie erforscht hauptsächlich die geistige Entwicklung von Kindern.
  • Die Sozialpädagogik untersucht die Betreuung von Jugendlichen oder Erwachsenen in Institutionen wie Heimen oder Strafvollzugsanstalten.
  • Die Sonderpädagogik ist für die Begleitung und Förderung von Menschen mit speziellen Herausforderungen oder Beeinträchtigungen zuständig.

Zusätzlich gibt es noch Spezialisierungen und Verknüpfungen mit anderen Fachgebieten. Hauptsächlich beschäftigen sich Erziehungswissenschaftler und Erziehungswissenschaftlerinnen in den Bereichen Bildung, Soziales, öffentliche Dienste sowie Forschung und Lehre.

Die Studienrichtung Erziehungswissenschaft erfordert ein Interesse and historischen und aktuellen Geschehnissen, Freude am Lesen und Analysieren und, wie in der Psychologie auch, Computerkenntnisse und die Bereitschaft mit Statistiken zu arbeiten.

 

Die Pädagogik der Zukunft


Schon heute wird in allen Teilgebieten der Erziehungswissenschaft geforscht. Wichtige Themen sind zum Beispiel die Chancengleichheit in der Bildung oder wie die Globalisierung und Digitalisierung die Ausbildung beeinflusst. Welche Konsequenzen folgten der Covid-19 Pandemie mit dem Homeschooling?

Die Studie “Future of Jobs 2020” der World Economic Forum besagt das etwa 50% aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen der Welt ihre Fähigkeiten weiterbilden oder sich umschulen werden müssen (sieheAbb. 1). Solche Umschulungen und Weiterbildungen werden grösstenteils nur Online stattfinden. Die ganze Systematik hinter diesen Kursen oder wie am besten eine erwachsene Person sich ausbilden kann, gehört zu der Spezialität der Pädagogik.

Abb. 1: geschätzte Umschulungsquote, WEF 2020

Take Home Message


Die Pädagogik ist genau wie die Psychologie eine Wissenschaft, die viel mit Zahlen und Statistiken arbeitet. Die Forschung ist sehr wichtig und wird zukünftig noch eine grosse Rolle spielen. Die menschliche Ausbildung ist wertvoll und gehört zu unseren Grundbedürfnissen. Ob es die Bildungsforschung oder das Ausbilden selbst ist, die Zukunft wird bestimmt spannend.

Ergänzung:

Der Lehrer-/innenberuf

Der Lehrerberuf gehört nicht zur Pädagogik. In der Lehrerausbildung spielen pädagogische Inhalte eine sehr grosse Rolle, doch nicht alle Pädagogen sind Lehrer. In der Schweiz werden Lehrerinnen und Lehrer an Pädagogischen Hochschulen ausgebildet. Für jede Schulstufe wird eine berufsqualifizierende Ausbildung mit einem Lehrdiplom benötigt. Die Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer darf nicht mit dem Studium der Pädagogik verwechselt werden.

Obwohl hier nicht ins Detail gegangen wird, ist es wichtig die Zukunft der Lehrerinnen und der Lehrer anzusprechen. Egal wie digitalisiert die Welt wird, Lehrer und Bildung wird es immer brauchen. Eines der einzigen Berufe, die mit Sicherheit auch in der Zukunft sehr gefragt werden, sind die der Lehrerinnen und Lehrer. Die Kinderausbildung und -betreuung kann nicht digital ersetzt werden und wird immer einen physischen Präsenz benötigen.

Freiwilliger Sprachunterricht oder erweiterte Ausbildungen werden mehr und mehr Online stattfinden, doch grundsätzlich wird es auch Lehrer/-innen für das Homeschooling gebrauchen. Um einen Lehrer an der Kanti Baden zu zitieren: «Werdet Lehrer. Dann werdet ihr in 100 Jahren immernoch einen Job haben.»